Mit Hitze gegen Krebs
In seiner internationalen Tagesklinik in Düsseldorf hat Dr. Klaus Maar Krebsleiden den Kampf angesagt: Mit seiner komplementären Krebstherapie bietet er erkrankten Patienten zusätzliche, unterstützende Maßnahmen zur schulmedizinischen Behandlung an. Diese können dabei helfen, die Tumorzellen im Primärtumor sowie Metastasen und Mikrometastasen zu schädigen bzw. abzutöten, einen Rückfall zu verhindern sowie den Allgemeinzustand und das Immunsystem zu verbessern. Auf strategische Weise wird für jeden Patienten ein individueller Therapieplan aufgestellt. Dieser setzt sich je nach Situation zusammen aus einer oralen und perkutanen Medikation, aus intravenösen Therapien und apparativen Maßnahmen. Hier setzt Dr. Maar u. a. verstärkt auf die Hyperthermie in Düsseldorf – eine wissenschaftlich anerkannte, wärmebasierte Behandlungsmethode gegen Krebs.
Hyperthermie: Das Konzept der „Übererwärmung“
Der Begriff Hyperthermie leitet sich aus dem Griechischen ab und steht für Überwärmung bzw. Übererwärmung. Das Konzept beruht auf der Erkenntnis, dass sich der Stoffwechsel von Tumorzellen von dem normaler Zellen unterscheidet. Krebszellen können sich an hohe Temperaturen nicht gut anpassen. Sie reagieren empfindlicher auf Hitze und können daher absterben, wenn sie gezielt erwärmt werden.
Zusätzlich entstehen bei lang andauernder bzw. regelmäßig durchgeführter Hyperthermie-Behandlung spezielle Eiweißstoffe im bösartigen Gewebe, sogenannte Hitzeschockproteine (HSP; auch: Stresseiweiße). Sie aktivieren das Immunsystem und lassen es „Killerzellen“ ausbilden, die sich gegen die Krebszellen wenden. Auf diese Weise kann der Tumor angegriffen, geschädigt und sogar zerstört werden. Die zerstörten Krebszellen werden vom Körper abgebaut.
Hyperthermie: In diesen Fällen ist die Behandlung sinnvoll
Die Hyperthermie sollte nicht als alleinige Behandlung, sondern stets in Kombination mit anderen Verfahren angewendet werden. In der Krebsmedizin bzw. Krebsbehandlung wird sie in der Regel eingesetzt, um die Wirksamkeit von Chemotherapie und Bestrahlung zu verstärken. Denn: Durch den „Hitzestress“ werden die Tumorzellen anfälliger gegenüber Abbauprozessen – und vor allem werden sie empfindlicher für eine begleitende Strahlen- und Chemotherapie.
Grundsätzlich ist der Einsatz der Hyperthermie immer dann sinnvoll, wenn übliche schulmedizinische Krebstherapien in ihrer Wirksamkeit nicht befriedigend sind oder z. B. Dosiskompromisse eingegangen werden müssen. Diese können durch die Hyperthermie in ihrer Wirkung verstärkt werden.
Dr. Maar sieht in der Hyperthermie aber nicht nur eine Verstärkung von Bestrahlung und Chemotherapie, sondern er nutzt sie auch, um die verschiedenen Bausteine seiner komplementären Krebstherapie zu intensivieren. Zudem empfiehlt er, die Hitzetherapie bei bestimmten Patienten als Sicherheits- und Vorsorgemaßnahme durchzuführen – denn bei bestimmten Krebsarten können sich über lange Zeit hinweg unentdeckte Mikrometastasen bilden, die mit der Hyperthermie vorbeugend bekämpft werden können. Die Behandlung kann also auch dann durchgeführt werden, wenn keine klar erkennbaren oder diagnostizierten Metastasen vorliegen.
Hyperthermie: So laufen die Behandlungen bei Dr. Maar ab
Die Übererwärmungs-Therapie ist eines der Steckenpferde von Dr. Maar, welches ihm besonders am Herzen liegt. In seiner Tagesklinik in Düsseldorf führt er im Zuge seiner komplementären Krebstherapie regelmäßig Hyperthermie-Behandlungen durch. Sie können bei allen Krebsarten zum Einsatz kommen.
Dabei setzt er auf drei einzelne Arten der Hyperthermie sowie auf Kombinationsbehandlungen:
Ganzkörperhyperthermie
Die Ganzkörperhyperthermie stellt die „globale Variante“ der Behandlung dar. Sie
wird dann angewendet, wenn Metastasen im Körper weit verstreut sind oder nicht exakt lokalisiert werden können.
Bei der Ganzkörperkörperhyperthermie wird der Patient in einem thermisch isolierten Bett durch eine spezielle Art der Infrarotbestrahlung auf 40 bis 41 Grad erwärmt. Er durchläuft dabei eine 30-minütige Aufwärmphase sowie eine einstündige Hauptphase. Während der kompletten Behandlungsdauer wird der Patient beobachtet, kontrolliert und nach seinem Wohlbefinden befragt. Die erreichbaren Temperaturen hängen vom Körperbau des Patienten ab. Am stärksten erhitzt werden können Personen mit schlankem, schmalem Körperbau.
Lokale Hyperthermie
Während bei der Ganzkörperhyperthermie der komplette Körper des Patienten erwärmt wird, wird die lokale Hyperthermie örtlich begrenzt durchgeführt. Sie wird also dann angewendet, wenn die Lage des Tumors oder der Metastasen genau bekannt ist.
Bei der lokalen Hyperthermie wird mit einem speziellen Wärmeteller oder Wärmekissen gearbeitet. Der zu behandelnde Körperbereich wird mit Kurzwellen auf ca. 44 Grad erhitzt. Dabei wird auf einen gleichmäßigen Hautkontakt geachtet.
Kurzwellenhyperthermie
Die Kurzwellenhyperthermie stellt eine Sonderform der lokalen Hyperthermie dar. Dr. Maar setzt sie zur Bekämpfung von Prostatakrebs ein.
Im Zuge der Kurzwellenhyperthermie wird nach entsprechender Vorbehandlung unter örtlicher Betäubung ein Katheter durch die Harnröhre des erkrankten Mannes gelegt. Das Ende der Sonde, die als Sender gilt, kommt dabei genau in der Prostata zu liegen. Auf der Hüfte des Patienten werden Plastikstreifen aufgeklebt. Sie sind die Empfänger der Steuersignale, über die Radiofrequenz übertragen wird. Es besteht keine Verletzungsgefahr für die Harnröhre, da die ausgesendeten Kurzwellen die Hitze im Prostatagewebe selbst entfalten und die Sonde kalt bleibt.
Die Kurzwelle sorgt für eine hohe Eindringtiefe und ermöglicht das Erreichen von 48 bis 52 Grad in der Prostata. Das geschädigte Prostatagewebe und die abgetöteten Krebszellen werden durch entzündliche Vorgänge vom Körper selbst entsorgt – sogar Zellen, die sich gerade in der Entwicklung zu bösartigen Zellen befinden, schlagen in vielen Fällen auf die Kurzwellenhyperthermie an. Daher kann die Behandlung auch vorbeugend eingesetzt werden.
Die Kurzwellenhyperthermie hat neben der Schädigung der Tumorzellen noch einen weiteren positiven Effekt: Durch die Wärme entspannen sich Blasenhals und Harnröhre. Das Wassserlassen wird erleichtert und sogar gutartige Vergrößerungen der Prostata gehen oft zurück.
Hyperthermie-Kombinationsbehandlungen
Dr. Maar kombiniert innerhalb seiner komplementären Krebstherapie in bestimmten Fällen die unterschiedlichen Hyperthermie-Behandlungsarten miteinander. So kann die Kurzwellenhyperthermie begleitend zur lokalen Hyperthermie eingesetzt werden. Weiterhin bereitet er bestimmte Patienten durch die Ganzkörperhyperthermie auf eine lokale Hyperthermie-Behandlung vor.
Das Kombinationskonzept hat Dr. Maar selbst entwickelt und auf diese Weise die Behandlungsmethode entscheidend geprägt.
Hyperthermie: Wissenschaftlich gut dokumentierte Behandlungsmethode bei Krebs
In klinischen Studien (u. a. in den USA) konnte eine verstärkende Wirkung der Hyperthermie auf Bestrahlung und Chemotherapie beobachtet werden. Weiterhin hat die Hyperthermie-Behandlung die Zulassung der US-amerikanischen Medizinbehörde FDA (Food and Drug Administration), die bekannt dafür ist, besonders strenge Richtlinien zu haben. Viele weitere Institutionen setzen auf die Hyperthermie in der Krebsbehandlung – z. B. die Charité Universitätsmedizin in Berlin. Sie hat – wie auch Dr. Maar – während der letzten 20 Jahre die Weiterentwicklung der klinischen Hyperthermie entscheidend mitgeprägt.
Und auch andere namhafte Kliniken gehen dazu über, die Hyperthermie als hilfreiche Behandlungsoption anzuerkennen.
Statement von Prof. Michael von Bergwelt, Direktor der Medizinischen Klinik III, Ludwig-Maximilians-Universität München. Quelle: YouTube Kanal des Klinikums der Universität München, https://www.youtube.com/channel/UCrNMP32KgIhDg6nMpvUfnoA
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Publikation von Dr. Maar: Die Prostatakurzwellentherapie – Porträt der transurethralen Thermotherapie. Forum Komplementäre Onkologie / Immunologie, 3-5, 4/2018 (Forum Medizin Verlagsgesellschaft GmbH, Oldenburg). 2018. [DOWNLOAD als PDF]